Das Ehemaligen-Theater der FOSBOS Obernburg zeigt eine gelungene Aufführung des bekannten Stückes

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Am späten Sonntagnachmittag verwandelte sich die Bühne im Klingenberger Pfarrheim in die „Pension Schöller“. Mit seiner erfrischenden Interpretation des beliebten Theaterstücks von Wilhelm Jacobi und Carl Laufs aus dem Jahre 1890 bereiten die „Cuvées“ ihrem Publikum einen unterhaltsamen Nachmittag. Sechs ehemalige Schüler*innen der Beruflichen Oberschule Obernburg, unterstützt von vier weiteren Schauspieler*innen, entführten die Anwesenden nach Aschaffenburg in die angebliche Nervenheilanstalt „Pension Schöller“.

 

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3 20190922 140554Der Geschäftsmann Lenzmayer hat das vermeintliche Medizinstudium seines Neffen finanziert, der jedoch stattdessen Musik studiert hat. Als er seinen Onkel um weitere Unterstützung bittet, da er sich selbständig machen möchte, will der Onkel erst einmal begutachten, was der Neffe bisher geleistet hat. Da dieser ihm nicht sagen kann, dass er ein Musiklokal eröffnen möchte, führt er ihn in die angebliche Nervenheilanstalt „Pension Schöller“, in der der zunächst faszinierte Onkel die unterschiedlichsten Gäste kennenlernt, die auf Grund ihrer Eigenheiten durchaus „verrückt“ erscheinen. Die Situation spitzt sich zu, als sich die Gäste auf den Weg machen, um Herrn Lenzmayer ihrerseits einen Besuch abzustatten.

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Hervorragend in der Rolle des Philipp Lenzmayer James Thrift, durch dessen spitzen Humor und sein herrlich wandelbares Schauspiel die Situationskomik jeder Begegnung herausgearbeitet wird. Als die von ihm für Irre gehaltenen Insassen der Pension Schöller nach Schippach kommen und er gar nicht genug verschließbare Zimmer für seine Gäste finden kann, spielt Thrift die Karikatur eines Kleinbürgers so skrupellos übertrieben, dass kein Auge trocken bleibt. Wunderbar Simone Oettinger als Frau Schöller in ihrer affektierten Damenhaftigkeit und Valeska Weigand als wissbegierige Schriftstellerin, die alle mit ihren Fragen in den Wahnsinn treibt. Selbst der cholerische Mayor Kloss, Philip Groh in einer Paraderolle, kann sich ihrer kaum erwehren. Joshua Kullmann spielt den Weltreisenden Bernhardi leidenschaftlich und mit großer Hingabe. Musikalisch glänzte Jasmin Eisert, die es verstand, die exzentrische Sängerin Agatha überzeugend darzustellen. Sie meisterte ein Repertoire von schwierigen Liedern der Wilhelminischen Zeit bis hin zu einer spritzig-originellen Interpretation eines Klassikers von Trude Herr. Einfühlsam begleitet wurde sie von Henry Rehberg am Klavier.

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Die Neuzugänge zum Cuvée-Theater, Sebastian Beck als Kellner und Inhaber der Pension Schöller, seine Tochter Leila Koskinen sowie als Neffe Javier Falch, brachten ihre Charaktere sehr überzeugend auf die Bühne. Urkomisch auch Bernd Heuß als verhinderter Schauspieler mit Sprachfehler. Der Witz und die Schlagfertigkeit, die Bezüge auf Rück-Schippach und Aschaffenburg sorgten für viele Lacher.

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Die Aufführung unter Leitung von Frau OStRin Vanessa Bischof, die u.a. Szenisches Gestalten an der Beruflichen Oberschule unterrichtet, zeigt, zu welchen bewundernswerten Leistungen motivierte Theatergruppen in der Lage sind.

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