Sozialwesen

In der Ausbildungsrichtung Sozialwesen der Fachoberschule liegt der fachspezifische Schwerpunkt im Bereich Pädagogik und Psychologie. Es werden Kenntnisse des menschlichen Verhaltens vermittelt. In den Fächern Biologie und Chemie erlernen die Schüler die naturwissenschaftlichen Grundlagen, während in den Fächern Rechtslehre und Wirschaftslehre die rechtlichen bzw. wirtschaftlichen Hintergründe insbesondere sozialer Unternehmen betrachtet werden, bietet das Fach Kunsterziehung die Möglichkeit selbst etwas neues zu erschaffen und mit verschiedenen Materialen und Techniken zu arbeiten.
Die Unterrichtsinhalte der zweigspezifiaschen Fächer steht dabei in enger Verbindung zu den Inhalten der fachpraktischen Ausbildung in der 11. Jahrgangsstufe. Hier sind die Schülerinnen und Schüler in pädagogischen, heilerzieherischen oder pflegerischen Einrichtungen der Umgebeung tätig.

Die Prüfungsfächer der Ausbildungsrichtung Sozialwesen sind: Deutsch, Englisch, Mathematik und Pädagogik/Psychologie.

 Stundentafel

Fach Vorklasse FOS 11 FOS 12
 Religionslehre / Ethik 1 - 2
Deutsch 8 2 4
Englisch 8 2 4
Geschichte - 2 -
Sozialkunde - - 2
Geschichte/Sozialkunde 2 - -
Mathematik 8 3 4
Sport - - 2
Chemie 3 2 -
Biologie 3 - 2
Pädagogik/Psychologie - 3 5
Sozialwirtschaft und Recht - 2 3
Soziologie - - 2

In der 11. Klasse der FOS wird eine zusätzliche Wochenstunde Ergänzungsunterricht angeboten.
In der 12. Klasse müssen Schüler der FOS vier und Schüler der BOS zwei Stunden aus dem Wahlpflichtbereich auswählen.

 

 

 

Chemie spielt in allen täglichen Lebensbereichen eine große Rolle, sei es in Werkstoffen (Kleidung), der Ernährung (Lebensmittelzusatzstoffe, Konservierungsstoffe), Energie (Verbrennungsreaktionen, Batterien) oder der Pharmazie.

Die Chemie beschäftigt sich mit dem Aufbau, den Eigenschaften und der Umwandlung von Stoffen.

Überblick:

Aufbau der Stoffe:

Es werden verschiedene Modellvorstellungen zum Aufbau von Atomen und Materie vorgestellt, außerdem wird der Umgang mit dem PSE geübt.

Radioaktivität:

Die wichtigsten Zerfallsreaktionen werden erklärt, sowie Einsatz und biologische Wirkung von radioaktiver Strahlung erläutert.

Reaktionstypen:

Die Eigenschaften von Stoffen hängen maßgeblich von der Bindungsart ab. Die wichtigsten Reaktionsarten, daraus resultierende Bindungsarten und Eigenschaften werden erklärt, das Aufstellung von Reaktionsgleichungen geübt und die Bedeutung von Teilchen und Stoffebene erarbeitet.

Organische Chemie:

Der Aufbau von organischen Stoffen wird vermittelt und Grundlagen für den Biologie-Unterricht der 12. Klasse gelegt.

Eine Demokratie braucht mündige, kritische und informierte Bürger. Deshalb wird im Fach Sozialkunde ein breites Spektrum von Themen behandelt, die durchgehend aktuelle Bezüge ermöglichen.

Einige der wichtigsten Schwerpunkte sind:

  • Verfassung, Wahlen und Parteien
  • Globale Einflüsse und internationale
  • Politik Gesellschaftlicher Wandel, Sozialstrukturen, Migration

„Sprache ist Ausdruck des Geistes!“ (Novalis)

Sprache, Kommunikation und sicherer Umgang mit Texten sind unerlässliche Voraussetzungen für Allgemeinbildung und Studierfähigkeit.
Sprache konnotiert unsere Wahrnehmung der Welt. Sie ist nicht nur Transportmittel; wer redet, handelt dadurch. Wörter schaffen Tatsachen, Sprache konstruiert normativ Wirklichkeit. Der richtige Sprachgebrauch ist ein Ausdruck von Mündigkeit!

Der Unterrichtsinhalte sind für alle Ausbildungsrichtungen gleich.

11. Klasse:

Im Mittelpunkt des Unterrichts stehen die Vertiefung vorhandener Kenntnisse, die Vermittlung von Lerntechniken, Arbeiten mit Sachtexten und Literarischen Werken. Außerdem soll den Schüler eigenständiges Erarbeiten von Ergebnissen und Präsentieren von Ergebnissen vermittelt werden.

Schulaufgaben:  jeweils 1 pro Halbjahr
Anzahl der Unterrichtsstunden: 4 pro Schulwoche
12. Klasse:

Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Deutsch, intensive Beschäftigung mit Sachtexten sowie verstärkt mit literarischen Texten (Epik/Dramatik).

Schulaufgaben:  3 im gesamten Schuljahr 
Anzahl der Unterrichtsstunden: 4 FOS
5 BOS

Lektürebeispiele im Schuljahr 2014/15:

  • „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ (Janne Teller)
  • „Im Westen nichts Neues“ (Erich Maria Remarque)
  • „Die Schachnovelle“ (Stefan Zweig)
  • „Agnes“ (Peter Stamm)
  • „Tannöd“ (Andrea Maria Schenkel)
  • „Blick zurück im Zorn“ (John Osborne)
  • „Emilia Galotti“ (Gotthold Ephraim Lessing)
  • „Publikumsbeschimpfung“ (Peter Handke)
  • „Der gute Mensch von Sezuan“ (Bertold Brecht)
  • „Kabale und Liebe“ (Friedrich Schiller)
  • „Top Dogs“ (Urs Widmer)
  • „Besuch der alten Dame“ (Friedrich Dürrenmatt)
  • „Das Versprechen“ (Friedrich Dürrenmatt)  

„Those who cannot remember the past are condemned to repeat it.”
George Santayana (1863-1952), The Life of Reason, Vol. 1, 1905.

 

Die Art und Weise wie wir unsere Gegenwart erfassen und auch gestalten hängt ganz davon ab, wie wir unsere Vergangenheit verstehen. Die Entwicklung eines historischen Urteilsvermögens ist eines der Mittel, welches unsere Schüler/Innen befähigen soll die Zukunft aktiv und verantwortungsvoll zu gestalten. Es gilt ein Geschichtsbewusstsein zu entwickeln. Strukturen und Prozesse sollen in ihrem geschichtlichen Kontext erkannt werden. Ebenso sollen Schüler Offenheit und Verständnis für frühere Zivilisationen und Erscheinungsformen entwickeln.

Im exemplarischen Lernen werden didaktische Akzente zur Vermittlung des geschichtlichen Inhalts gesetzt:

  • Methodenschulung: Quellenarbeit; Analyse von Karikaturen; Statistiken versprachlichen; Bildquellen entdeckend begreifen
  • Medienerziehung: Tonquellen; Dokumentationen; historische Spielfilme vs. Historienfilme
  • Lernen vor Ort: Museen erleben; Städte; bauliche Überreste
  • Geschichtskultur: Gedenktage und -jahre; Dokumentationen; Literatur

Im Fach Mathematik liegt der Schwerpunkt im Bereich der Analysis. Die Analysis ist die Lehre von den Funktionen. Die Schüler lernen am Beispiel der Polynomfunktionen zum einen aus dem Funktionsterm Informationen wie Nullstellen, Monotonie oder Extremstellen herauszuarbeiten, zum anderen aber auch reale Vorgänge mit Funktionen zu modellieren, was zum Beispiel mit einfachen Optimierungsaufgaben geschieht.

Neben der Analysis wird in der 12. Jahrgangsstufe mit der Stochastik, d.h. der Wahrscheinlichkeitstheorie, ein vergleichsweise junger Zweig der Mathematik behandelt. Hier lernen die Schüler Zufallsexperimente zu untersuchen und dann Vorhersagen über die zugehörigen Wahrscheinlichkeiten zu machen.

Lernziele & Inhalte der 11. Jahrgangsstufe:

Im Mittelpunkt stehen der Erwerb grundlegender psychologischer und pädagogischer Kenntnisse und deren Anwendung auf Beispiele aus der pädagogischen Praxis. Dabei werden vor allem auch die Erfahrungen aus der fachpraktischen Ausbildung (Praktikumsphase während der 11. Jahrgangsstufe) integriert.

Themengebiete der 11.Jahrgangsstufe:

  • Einführung in die Pädagogik/Psychologie als Wissenschaft
  • Grundlagen des Erlebens, Verhaltens, Handelns, z. B. Kognition, Emotion, Motivation, Wahrnehmung
  • Voraussetzungen und Merkmale von Erziehung, pädagogische Mündigkeit als Erziehungsziel
  • Lernen im Erziehungsprozess erklärt mit Hilfe der Lerntheorien:
    • Klassisches und operantes Konditionieren,
    • Sozial-kognitive Theorie
  • Psychoanalytische Theorie nach Sigmund Freud

Lernziele/Inhalte 12. Jahrgangsstufe:

Aufbauend auf den Fachkenntnissen der 11. Jahrgangsstufe werden die Fachkenntnisse systematisch erweitert. Neues und bereits erworbenes Wissen wird in zunehmend komplexeren Fallbeispielen aus der sozialpädagogischen Praxis oder der aktuellen Lebenswirklichkeit der Schüler angewandt. Erforderliche Fähigkeiten sind hierfür das Denken in fachlich fundierten und zusammenhängenden Bezügen, die Bereitschaft zur Reflexion und das problemlösende Denken.

Themengebiete der 12.Jahrgangsstufe:

  • Entwicklung und Entwicklungspsychologie
  • Kommunikation und Interaktion: Kommunikationstheorie nach Paul Watzlawick
  • Persönlichkeit: Personenzentrierte Theorie nach Carl Rogers
  • Sozialpädagogisches Handeln:
    • Verhaltensorientiertes Handlungskonzept
    • Life-Model (ökologisch orientierte Sozialarbeit)
  • Psychische Störungen

Notwendiges Vorwissen: 

Vorwissen ist generell nicht erforderlich. Für alle Schüler ist dieses Fach neu und die Fachinhalte sind dadurch in der Regel auch nicht bekannt. (Vorteilhaft ist jedoch eine gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit, da komplexe Inhalte zusammenhängend dargestellt, begründet und erläutert werden müssen.)