Fachpraktische Ausbildung an der Fachoberschule Obernburg

Eine Besonderheit an der Fachoberschule als Teil der Beruflichen Oberschule stellt die fachpraktische Ausbildung dar. In der 11. Jahrgangsstufe nehmen alle Schülerinnen und Schüler an einem Praktikum teil, das an unserer Schule im wöchentlichen Wechsel mit dem schulischen Unterricht während des ganzen Schuljahres durchgeführt wird.

Mit dem mittleren Schulabschluss als Zugangsvoraussetzung für die 11. Klasse an der Fachoberschule haben die Schülerinnen und Schüler gewöhnlich schon kürzere Praktika durchgeführt und so eine Entscheidungshilfe für die Ausbildungsrichtung Sozialwesen, Technik oder Wirtschaft und Verwaltung gefunden. In der 18–wöchigen Praktikumszeit an der FOS – die Ferien sind analog dem Schuljahr ebenfalls praktikumsfrei – erhalten die Schülerinnen und Schüler nun die Möglichkeit, vertiefte und vielfältigere praktische Kenntnisse und Fähigkeiten in der Arbeitswelt zu erfahren und erhalten so eine Orientierungshilfe für ihre weitere Berufsfindung. In der Begegnung mit der Arbeitswelt können sie sich so längerfristig in einem Team einbringen und es besteht die Chance, dass sie selbst Probleme erkennen und ihre Arbeit organisieren können.

Die fachpraktische Ausbildung wird in der Schulwoche durch die "Fachpraktische Anleitung" ergänzt. Die FPA-Lehrer führen auch die Bewertung der jeweiligen Leistung in der fachpraktischen Ausbildung für das Zeugnis unter Einbeziehung der Beurteilung durch die Praktikumsstelle durch.


Fachpraktische Anleitung (FpA)

Nur in Jahrgangsstufe 11: (2 Stunden pro Schulwoche)

Die Fachpraktische Anleitung kann als Begleitung zum Praktikum gesehen werden. Hier sollen die Erfahrungen aus dem Praktikum mit der Klasse geteilt und aufgearbeitet werden. Unsere Schülerinnen und Schüler durchlaufen in der 11ten Klasse zwei Praktikumsbetriebe oder Einrichtungen/Institutionen. Ihnen wird in einzelnen FpA-Stunden die Möglichkeit gegeben, ihre jeweiligen Praktikumsstellen zu präsentieren, von Ihren Tätigkeiten, den Arbeitsabläufen sowie Besonderheiten zu berichten und die Erfahrungen zu reflektieren. So erhalten alle Schülerinnen und Schüler einen vertieften Einblick in die den verschiedenen Ausbildungsrichtungen zugehörigen Berufszweige.

Je nach Ausbildungsrichtung untersuchen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Fragestellungen, wie zum Beispiel:

Wirtschaft und Verwaltung

  • Wie verhalte ich mich am Telefon?
  • Wie ist das Lager organisiert?
  • Warum muss ich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben?
  • Gibt es einen Betriebsrat und wozu ist dieser überhaupt da?

Sozialwesen

  • Wer ist der Träger der Einrichtung?
  • Welche Möglichkeiten der Emotionsregulation habe ich?
  • Wie gehe ich mit möglichen Konflikten angemessen um?
  • Wie erlange ich “Pädagogische Mündigkeit” und was ist das eigentlich?
  • Welche gesellschaftliche Akzeptanz wird meinem sozialen Arbeitsfeld entgegengebracht?

Technik

  • Fertigungsverfahren und Fügetechniken
  • Umgang mit Werkstoffen
  • Ökonomische und ökologische Aspekte in der Produktion
  • Vorstellen der eigenen Projekte
  • Recherche über und Vorstellen des Praktikumsbetriebs

Die jeweiligen FpA-Stunden dienen außerdem der Klärung und Aufarbeitung von organisatorischen Fragen bezüglich des Praktikums. Die wöchentlichen Praktikumsberichte werden kontrolliert und besprochen. Des Weiteren werden Beurteilungen der jeweiligen Praktikumsbetriebe reflektiert, sowie mögliche auftretende Probleme im Zusammenhang mit dem Praxiseinsatz geklärt. Pro Schulhalbjahr ist außerdem ein ausführlicher Praktikumsbericht anzufertigen, vorzulegen und zu besprechen.

Außerdem finden verschiedene Betriebsbesichtigungen oder fachspezifische Vorträge im Rahmen der FpA statt. Hierfür werden unsere Schülerinnen und Schüler je nach Bedarf auch an einem Praktikumstag freigestellt.

In den letzten Jahren haben wir im Rahmen der Fachpraktischen Anleitung auch wiederholt die Technische Hochschule (offizieller Kooperationspartner unseres Schulstandorts) in Aschaffenburg besucht. Die Schülerinnen und Schüler hatten dabei die Möglichkeit, sich mit einem regionalen Hochschulcampus vertraut zu machen, einen Einblick in verschiedene Studiengänge zu erlangen, einzelne Workshops (inkl. Experimente) zu absolvieren und an einer Vorlesung teilzunehmen.


Fachpraktische Vertiefung (FpV)

Nur in Jahrgangsstufe 11: (2 Stunden pro Schulwoche)

Die Fachpraktische Vertiefung soll Fertigkeiten anbahnen/beibringen, die dann nach Möglichkeit auch konkret im Praktikumsbetrieb umgesetzt werden können.

Je nach Ausbildungsrichtung lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Methoden/Techniken, wie zum Beispiel:

Wirtschaft und Verwaltung

Hier geht es hauptsächlich um den Umgang mit den Office Programmen (Word, PowerPoint, Excel)./p>

Es werden Fragen beantwortet wie:

  • Wie formatiere ich ein Word Dokument ordentlich?
  • Wie erstelle ich eine ansprechende PowerPoint Präsentation?
  • Wie kann mir Excel dabei helfen, effektiv zu arbeiten. (Formatierungen, verschachtelte Funktionen, S-Verweis, …)

Anmerkungen: Vorkenntnisse sind nicht nötig.

FpV findet im PC-Raum statt. Bei großen Klassen muss hier manchmal eine Teilung der Klasse erfolgen, so dass jeder seinen eigenen PC-Platz hat.

Alles wird an lebensnahen, wirtschaftlichen Fällen gelernt, auch gerne aus Alltagssituationen der Schülerinnen und Schüler heraus.

Sozialwesen

Hier sollten sich den Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten bieten, einen Einblick in die Methoden und Prinzipien sozialer und pädagogischer Arbeit zu erlangen, wie z.B. Ressourcenorientierung, Lebensalterorientierung und kultursensibles Arbeiten.

Kunst im Kontext sozialer Arbeit nutzt die individuellen Gestaltungsimpulse und das Ausdrucksvermögen der Menschen, mit denen die Schülerinnen und Schüler im Praktikum arbeiten, so dass die Schülerinnen und Schüler die im Unterricht erworbenen gestalterischen Fähigkeiten nach den individuell gegebenen Möglichkeiten auch auf die Arbeit mit der jeweiligen Zielgruppe übertragen können.

Technik

Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen ersten Einblick in die Maschinenkonstruktionslehre. Sie entwerfen Skizzen von Werkstücken und erstellen technische Zeichnungen. Außerdem werten sie technische Zeichnungen fachgerecht aus und berücksichtigen dabei die funktionellen Zusammenhänge des technischen Systems.

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